MZ-731 – Test der Auktionsware


Vorweg einmal, man sieht dem ersteigerten Rechner seine > 30 Jahre keinesfalls an. Er sieht mehr so aus, als wäre er letzte Woche vom Band gerollt. Aber da auf der Unterseite noch ein FTZ-Aufkleber prangt hat er wohl doch einiges mehr an Lebenszeit auf dem Buckel.

Der Kondensator war mit der mechanischen Entlötpumpe schnell ersetzt, die Schrauben liessen sich auch sehr gut wieder zuordnen. Drei Gewindeschrauben vorne unten, fünf an der Hinterseite, zwei halten innen drin den Gehäusedeckel. Vier Blechschrauben das Netzteil am Gehäuse, drei Gewindeschrauben mit Unterlegscheiben für den Netzteilkäfig und jeweils zwei davon für den Netzschalter und die Euro-Buchse. Obacht Cave: Die Buchse nach außen legen und gegen den Käfig schrauben, sie hat kein Gewinde 🙂

Alles schön zusammenbauen und mal anschließen. Da der Rechner sehr modern ist, hat er mehrere Möglichkeiten ihm ein Videosignal zu entlocken. Ich entschied mich für die einfachste und naheliegendste. S-Video Signal über Cinch, weil das auch der LCD-TV von Medion gut wiedergibt. Einschalten… der Plotter fängt an zu rattern und der Monitor-Prompt erscheint, geht?

„L“ und die beiliegende Basic-Kassette einlegen, Sekunden später wird angezeigt Found S-Basic. Sie scheint nach der langen Zeit ebenfalls noch zu funktionieren. Magnetische Medien haben eine deutlich höhere Lebensdauer, also z.B. CD’s, die gerade im Licht nach einigen Jahren den Geist aufgeben!

Bei den Tests stellte ich allerdings fest, dass einzig die Taste „X“ nicht oder nur sehr unzuverlässig funktioniert. Also nochmal alles auseinanderbauen und die Mitsumi-Tastatur von 1983 (!) aufmachen. Einmal mit Autosol Polierpaste über die Kontakte auf der Platine, anschließend mit Isopropanol gesäubert. Die kleinen Gummikontakte in den Tasten ebenfalls mit Alkohol reinigen und die gefühlten 100 kleinen Gewindeschrauben alle wieder rein… Jetzt funktioniert auch die Tastatur wieder ordnungsgemäß.

Fazit: Alles in allem „nicht verkauft“